Herkömmliche Blumenerde besteht zu 80 bis 90 Prozent aus Torf, der durch die Trockenlegung von Mooren gewonnen wird. In Windeseile wird ein jahrtausendealtes Naturprodukt zerstört. Denn es dauert allein 1.000 Jahre, bis sich eine ein Meter dicke Torfschicht gebildet hat.
In Deutschland sind bereits 99 Prozent aller Moore verschwunden, beklagt der BUND. Deren Verschwinden hat dramatische Folgen fürs Klima, weil große Mengen CO2 freigesetzt werden. Moore speichern nämlich doppelt so viel Kohlendioxid wie alle Wälder der Erde zusammen, obwohl sie nur drei Prozent der weltweiten Landfläche bedecken.
Zu den großen Torfverbrauchern in Deutschland – insgesamt werden hierzulande zehn Millionen Kubikmeter im Jahr abgebaut – gehören Gartenbaubetriebe und Hobbygärtner. Bereits seit einigen Jahren engagiert sich toom Baumarkt für die Rettung der letzten Moore. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2025 unser komplettes Erdensortiment sukzessive auf torffrei umzustellen“, erklärt Dominique Rotondi, Geschäftsführer Einkauf bei toom. Damit ist toom der Branchenempfehlung des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), des Bundes deutscher Baumschulen e.V. (BdB), des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB) und des Verbandes Deutscher Garten-Center e.V. (VDG) zuvorgekommen. Demnach streben die grünen Verbände für Blumenerden im Hobbybereich bis 2025 eine 50-prozentige und bis 2030 eine 70-prozentige Torfreduktion an.
Als erste Baumarktkette in Deutschland entschied sich das in Köln ansässige Unternehmen bereits 2016 dazu, sowohl in der toom Eigenmarke – zum Beispiel bei der „toom Pflanzerde“ und der „toom Rosenerde“ – als auch in den Markenprodukten auf Torf zu verzichten. Ende 2020 fanden Kunden in den toom Märkten bereits zehn Pflanzen, die im torfreduzierten bzw. torffreien Substrat herangewachsen sind.
„Mit dem schrittweisen Verzicht auf Torf in unserem Erdensortiment setzen wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter konsequent um und werden das Ziel, unser komplettes Erdensortiment bis 2025 auf 100 Prozent torffreie Produkte umzustellen, erreichen“, sagt Dominique Rotondi. Ausnahmen bilden lediglich Spezialerden für Pflanzen mit besonderen Bedürfnissen wie etwa Azaleen oder Rhododendren. So werden schon heute durchschnittlich über 70 Prozent Torfersatzstoffe eingesetzt – und zwar in Bezug auf das gesamte Volumen verkaufter Erden bei toom.
Torffreie Erden werden auf der Basis von Grünschnittkompost, Rindenhumus und Holzfasern hergestellt und enthalten zusätzlich Naturdünger. Während die Holzfasern für eine gute Wasser- und Luftdurchlässigkeit der Erde sorgen, erhöht der Grünschnittkompost den Humusgehalt der Böden. Torffreie Erden eignen sich für Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen auf der Terrasse, Balkonbepflanzung oder für Beete im Garten.
Die in der torffreien Erde enthaltenen nachwachsenden Rohstoffe unterliegen einer Qualitätskontrolle der staatlichen Öko-Kontrollstelle Grünstempel, die durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zugelassen ist. Darüber hinaus tragen einige dieser Produkte wie etwa die torffreie Naturtalent-Universalerde bereits das REWE-Label „PRO PLANET“. Auch hier wächst das Sortiment in Zusammenarbeit mit den Gärtnereien kontinuierlich. Dieses Label kennzeichnet Produkte, die „nachhaltiger sind als herkömmliche, da sie durch ihre Herstellung, Verarbeitung oder Verwendung Menschen und Umwelt deutlich weniger belasten“, so toom. Um das begehrte PRO PLANET-Label zu tragen, muss der Torfersatzanteil einer Pflanze bereits mindestens 50 Prozent betragen.
Die Bodenqualität leidet übrigens nicht, wenn Pflanzenerden keinen Torf enthalten. Die bereits torffreien Kräuter-, Universal- sowie die Tomaten- und Gemüseerden von toom verbessern die Bodeneigenschaften beispielsweise ähnlich wie torfhaltige Erden. Darüber hinaus versauern sie die Böden nicht.
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